Erschienen in:
24.11.2022 | Arthroskopie | Übersicht
Therapie der posterioren Schulterinstabilität mit glenoidaler Knochenaugmentation
verfasst von:
Prof. Dr. Mathias Wellmann, Philipp Moroder, Tomas Smith, Marc Frederic Pastor
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 4/2022
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Zusammenfassung
Die traumatisch bedingte posteriore Schultergelenkinstabilität kann mit knöchernen Defekten im Bereich des posterioren Glenoids einhergehen. Für Knochendefekte mit einer Größe von > 11 % der Glenoidfläche wurde eine 10fach erhöhte Rezidivluxationsrate nach allein weichteiliger posteriorer Schulterstabilisierung beobachtet. Diese Defektgröße sollte daher als kritisch bzw. versorgungsbedürftig im Sinne einer knöchernen Augmentation eingestuft werden. Die verfügbaren Studien zur posterioren Knochenblockaugmentation beinhalten primär arthroskopische Techniken mit Schraubenfixation. Die Operationstechnik weist bei anatomischer Platzierung des Knochenblocks im Sinne einer komplementären Deckung des Knochendefekts überwiegend gute Ergebnisse bzgl. der Wiederherstellung der Schulterstabilität auf. Allerdings ergaben sich gehäuft Probleme durch das eingebrachte Implantatmaterial, welches nach Remodeling bzw. Teilresorption des Knochengrafts häufig entfernt werden musste. Inkonsistente und z. T. ungenügende Ergebnisse wurden bei Ausweitung der Technik auf andere Indikationsbereiche (Weichteilinsuffizienz, funktionelle Instabilität) und bei extraanatomischer Platzierung des Knochengrafts berichtet. Das Weiteren zeigten eine bestehende Pfannendysplasie, eine beginnende Omarthrose und eine Dezentrierung des Humeruskopfes eine negative Beeinflussung der Ergebnisse. Empfohlen wird daher eine strenge Indikationsstellung und eine implantatfreie technische Umsetzung.