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Erschienen in: Operative Orthopädie und Traumatologie 1/2023

23.12.2022 | Computertomografie | Operative Techniken

Navigation mit intraoperativer Computertomographie zur Implantatverankerung in der spinalen Chirurgie

verfasst von: PD Dr. Ralph Kothe, Gregor Schmeiser

Erschienen in: Operative Orthopädie und Traumatologie | Ausgabe 1/2023

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Zusammenfassung

Operationsziel

Erhöhte Genauigkeit beim Einbringen von Wirbelsäulenimplantaten mit einem intraoperativen CT (iCT) als bildgebenden Datensatz.

Indikationen

Alle dorsalen Eingriffe mit der Notwendigkeit von Implantatverankerung an der Wirbelsäule.

Kontraindikationen

Keine.

Operationstechnik

Nach Fixation der Navigationsklemme an der Wirbelsäule wird durch ein intraoperatives CT ein bildgebender Datensatz erstellt. Dieser kann für die anschließende navigierte Implantatverankerung verwendet werden. Die genaue Anordnung der notwendigen technischen Geräte sowie die Lagerung des Patienten und die Fixation der Navigationsklemme sind abhängig vom jeweiligen operativen Situs und der anatomischen Region. In allen Fällen ist eine hohe Standardisierung für eine erfolgreiche Durchführung des Eingriffs notwendig. Generell ist die Verwendung von Bohrhülsen anstatt von Pfriemen oder Jamshidi-Nadeln zu empfehlen. Dadurch wird weniger Kraft auf den Wirbelkörper ausgeübt, sodass die Gefahr von Relativbewegungen zum referenzierten Wirbelsegment insbesondere bei langstreckigen Eingriffen reduziert wird.

Weiterbehandlung

Die Weiterbehandlung ist abhängig vom eigentlichen operativen Eingriff. Die Verwendung eines intraoperativen CTs hat hier keinen Einfluss.

Ergebnisse

Im eigenen Patientengut verteilten sich die ersten 200 Eingriffe mit dem intraoperativen CT (AIRO, Brainlab AG, München, Deutschland) zu jeweils einem Drittel auf zervikale Instrumentierungen, perkutane Verschraubungen und langstreckige offene Fixationen unter Beteiligung des Beckens. Zwei Eingriffe mussten aus technischen Gründen konventionell durchgeführt werden. In einem Fall war eine postoperative Implantatrevision bei inkorrekter Schraubenlage (S2/Ala/Ilium) notwendig. Die postoperative Infektionsrate war mit 2,5 % nicht erhöht. In der Literatur wurden durch die Verwendung eines intraoperativen CTs eine reduzierte Strahlenbelastung für das Personal und für den Patienten sowie eine Verkürzung der OP-Zeiten bei langstreckigen Eingriffen nachgewiesen. Im Vergleich zu Eingriffen mit einem 3‑D-Bildverstärker konnte aufgrund der besseren Bildqualität eine höhere Genauigkeit der Implantatverankerung festgestellt werden. Durch die Möglichkeit der intraoperativen Implantatkontrolle reduziert sich die Zahl der Revisionseingriffe.
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Metadaten
Titel
Navigation mit intraoperativer Computertomographie zur Implantatverankerung in der spinalen Chirurgie
verfasst von
PD Dr. Ralph Kothe
Gregor Schmeiser
Publikationsdatum
23.12.2022
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Operative Orthopädie und Traumatologie / Ausgabe 1/2023
Print ISSN: 0934-6694
Elektronische ISSN: 1439-0981
DOI
https://doi.org/10.1007/s00064-022-00794-3

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