17.05.2024 | Psychotherapie | Originalien
„Deprescribing“ in DGPPN-S3-Leitlinien – eine systematische Analyse
verfasst von:
Selina Seitz, M. A., Alkomiet Hasan, Wolfgang Strube, Elias Wagner, Stefan Leucht, Theresa Halms
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die geplante Reduktion und das Absetzen von Medikamenten oder von Psychotherapien im Sinne eines „deprescribing“ stellen kritische Phasen in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung dar. Diese Arbeit zielt darauf ab, bestehende Empfehlungen zum „deprescribing“ in den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) zu evaluieren, um einen potenziellen Forschungsbedarf zu identifizieren.
Methodik
Durch eine systematische Analyse der DGPPN-S3-Leitlinien wurden Informationen zum „deprescribing“ von Medikation oder Psychotherapie untersucht und miteinander in Beziehung gesetzt.
Ergebnisse
Hinsichtlich des „deprescribing“ von Medikation zeigte sich anhand der durchgeführten Analyse, dass acht der 20 untersuchten S3-Leitlinien Informationen sowohl in Form von Empfehlungen als auch im Hintergrundtext beinhalten. Im Hinblick auf Psychotherapien wurden zwei Leitlinien gefunden, die Empfehlungen zum „deprescribing“ aussprechen.
Diskussion
Die Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit, die Leitlinien um evidenzbasierte Empfehlungen zum „deprescribing“ zu erweitern. Zukünftige Forschung sollte sich auf die Entwicklung spezifischer, übergeordneter und evidenzbasierter Leitlinien konzentrieren, die sowohl medizinisches Personal als auch Patientinnen und Patienten in diesen kritischen Therapiephasen unterstützen.