14.05.2024 | Karotisstenose | Leitthema
Leitlinien zur Versorgung symptomatischer und asymptomatischer Stenosen der A. carotis interna
verfasst von:
Dr. med. Michelle Natalie Haffner
Erschienen in:
Die Radiologie
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Zusammenfassung
Hintergrund
Engstellen der A. carotis interna (ACI), die einen Stenosegrad von ≥ 50 % aufweisen, sind mit einer Prävalenz von ca. 4,2 % häufig in der deutschen Bevölkerung zu finden. Etwa 15 % der ischämischen Schlaganfälle sind auf Stenosen oder Verschlüsse der ACI zurückzuführen. Gegenwärtig gibt es 3 Behandlungsansätze für ACI-Stenosen: das konventionelle Therapieregime, die endovaskuläre und die chirurgische Versorgung.
Material und Methode
Zusammenfassung der S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge der extrakraniellen Karotisstenose vom 03.02.2020.
Ergebnisse
Zur Diagnostik von ACI-Stenosen inklusive deren Gradeinteilung können die farbkodierte Duplexsonographie, die Computertomographie(CT)-Angiographie und die Magnetresonanz(MR)-Angiographie sowie in Ausnahmefällen die diagnostische Subtraktionsangiographie durchgeführt werden. Die Einteilung erfolgt in symptomatische und asymptomatische ACI-Stenosen. ACI-Stenosen können konservativ, endovaskulär mit Stent oder chirurgisch durch Karotis-Endarteriektomie behandelt werden. Eine invasive Versorgung sollte unter stationären Bedingungen durchgeführt werden, wobei der Krankenhausaufenthalt so kurz wie möglich gehalten werden sollte. Vor Entlassung und im Verlauf sollten regelmäßig farbkodierte Duplexsonographien durchgeführt werden, um eine Rezidivstenose frühzeitig zu erkennen und ggf. eine erneute invasive Therapie einzuleiten.
Schlussfolgerung
Bei der Wahl der Behandlungsmodalität ist besonders zu beachten, ob es sich um eine symptomatische oder asymptomatische Stenose handelt und wie hoch der Stenosegrad ist. Die S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge der extrakraniellen Karotisstenose aus dem Jahr 2020 stellt hier eine Orientierungshilfe dar.