Erschienen in:
27.06.2019 | Karzinom der Nebennierenrinde | Sektion B - Klinische Studien
CaboACC: Cabozantinib beim fortgeschrittenen Nebennierenkarzinom nach Versagen der Standardtherapie
verfasst von:
PD Dr. Dr. Matthias Kroiß, Dr. Maria-Elisabeth Goebeler, Christoph Röser, Sebastian Zimmermann, Laura Landwehr, Oliver Scherf-Clavel, Uwe Malzahn, Max Kurlbaum, Martin Faßnacht
Erschienen in:
Forum
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Ausgabe 4/2019
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Auszug
Das Nebennierenrindenkarzinom („adrenocortical carcinoma“, ACC) ist mit einer Inzidenz von etwa 1 Fall je Million Einwohner sehr selten [
1]. Häufig geht es mit einer Überproduktion von Steroidhormonen einher, die klinisch nur in etwa 60 %, aber laborchemisch in über 90 % der Fälle nachweisbar ist. In etwa einem Drittel der Fälle liegt bereits bei Diagnosestellung eine metastasierte Erkrankung vor, und auch nach kompletter Resektion ist die Rezidivrate hoch, sodass eine engmaschige Nachsorge und in den meisten Fällen auch eine adjuvante Therapie mit Mitotan empfohlen wird [
2]. Die Prognose ist bei fortgeschrittener Erkrankung heterogen, im Ganzen jedoch ungünstig mit einem medianen Gesamtüberleben von etwa 15 Monaten. Als Standardtherapie ist neben dem zugelassenen Mitotan eine Chemotherapie mit Etoposid, Doxorubicin und Cisplatin aufgrund der Resultate der ersten internationalen Phase-III-Studie beim ACC etabliert [
3]. Klinische Studien der Phase II mit Tyrosinkinaseinhibitoren wie Sunitinib [
4] oder der Phase III mit Linsitinib [
5] konnten bisher im Hinblick auf klinisch relevante Endpunkte wie progressionsfreies Überleben und objektives Therapieansprechen keine überzeugenden Ergebnisse liefern. Ein wesentlicher Grund dafür könnte in der durch eine vorangegangene Mitotantherapie beschleunigten Elimination dieser Substanzen liegen, da gezeigt wurde, dass Mitotan eine starke Induktion des Zytochrom P450-Enzyms 3A4 bewirkt [
6]. …