Erschienen in:
01.08.2007 | Kasuistiken
Intrakochleäres Schwannom als Ursache für eine Surditas
Eine Falldarstellung
verfasst von:
PD Dr. S. Knipping, A. Fabricius, S. Kösling, M. Bloching
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 8/2007
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Zusammenfassung
Intrakochleäre Vestibularisschwannome sind äußerst selten. Klinisch stehen Hörminderung bis zum Hörverlust, Tinnitus und Vertigo im Vordergrund. Wir berichten über einen Patienten, der sich mit progredienter Hörminderung und Tinnitus rechts vorstellte. Unter rheologischer Infusionstherapie war es zur Verschlechterung des Hörvermögens rechts und verstärktem Drehschwindel gekommen. Im Tonschwellenaudiogramm imponierte eine Surditas der betroffenen Seite, die Vestibularisuntersuchung ergab einen kompletten Ausfall des rechtsseitigen Labyrinths. Im MRT zeigte sich in der basalen und mittleren Kochleawindung eine Struktur mit Kontrastmittelenhancement, mit hoher Wahrscheinlichkeit ein intrakochleär gelegenes Vestibularisschwannom. Differenzialdiagnostisch kommt eine chronisch granulierende Entzündung in Frage. Bei den halbjährlichen Kontrollbildgebungen mittels Magnetresonanztomographie wurde bisher kein weiteres Wachstum der Raumforderung festgestellt. Eine chirurgische Exploration ist bei Befundprogredienz und Einwachsen in den inneren Gehörgang sowie rezidivierenden und immobilisierenden Schwindelattacken zu empfehlen. Alternativ kann eine Bestrahlung diskutiert werden.