Erschienen in:
01.09.2011 | Originalien
Hüftgelenkinfektionen – Ergebnisse einer Umfrage unter 28 orthopädischen Universitätskliniken
verfasst von:
Dr. K. Anagnostakos, D. Kohn
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 9/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Trotz zahlreicher prophylaktischer Maßnahmen gehören Infektionen nach wie vor zu den am meisten gefürchteten Komplikationen im Bereich der orthopädischen Chirurgie.
Material und Methoden
Zum Thema „Hüftgelenkinfektionen“ wurde eine Umfrage an allen orthopädischen Universitätskliniken in Deutschland und Österreich durchgeführt. Der Fragebogen bestand aus 33 Fragen über demographische Daten, Keimspektrum, Diagnostik, Behandlungsmöglichkeiten von Früh- und Spätinfektionen, antibiotische Therapie sowie Prothesenreimplantation.
Ergebnisse
Die Teilnahmequote betrug 70%. Infektionen nach primärer Hüftendoprothetik waren die häufigste Operationsindikation, S. aureus und S. epidermidis waren die häufigsten Keime. Alle Kliniken führten eine Gelenkpunktion „immer“ oder „häufig“ durch. Bezüglich der weiteren Diagnostik gab es teilweise große Diskrepanzen. Bei den Frühinfektionen wurden stets austauschbare Prothesenkomponenten gewechselt, eine lokale antibiotische Therapie fand nicht immer statt. Bei den Spätinfektionen wurde das zwei- dem einzeitigen Vorgehen vorgezogen, wobei die Implantation eines Platzhalters (Spacer) häufiger als die Anlage einer Resektionshüfte vorgenommen wurde. Die Interimsphase variierte zwischen 6 und 12 Wochen bei einer systemischen Antibiotikagabe über 6 Wochen (Median). Bei der Prothesenreimplantation wurden überwiegend zementfreie Komponenten verwendet. Hinsichtlich der Wahl des Antibiotikums und der Therapiedauer nach Reimplantation ließ sich keine einheitliche Tendenz feststellen.
Schlussfolgerung
Die Behandlung von Hüftgelenkinfektionen erfolgt an deutschen und österreichischen orthopädischen Universitätskliniken nur z. T. einheitlich.