Erschienen in:
01.02.2015 | Arbeitswelt
Psychische Gesundheit und Arbeitsbelastung bei Ärztinnen und Ärzten
Eine Studie zur Erfassung der Effort-Reward-Imbalance
verfasst von:
Dr. Kerstin Limbrecht-Ecklundt, Tanja Flaig, Harald Gündel, Harald C Traue, Lucia Jerg-Bretzke
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Vor dem Hintergrund des Effort-Reward-Imbalance- (ERI-)Stressmodells von Siegrist wurden im Rahmen einer prospektiven Längsschnittstudie die Fragebogendaten von 120 befragten Ärztenanalysiert (Befragungszeitpunkt 1). Im Fokus dieser Studie stand die Erfassung des (Un-)Gleichgewichts zwischen Arbeitsaufwand und Anerkennung sowie die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit.
Material und Methoden
Alle Ärzte der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm wurden aufgefordert über ein Online-System an der Studie teilzunehmen und ein Set standardisierter und gut validierter Fragebogeninstrumente auszufüllen.
Ergebnisse
Für keinen der verwendeten Fragebögen zeigten sich für die Gesamtstichprobe erhöhte Werte im Vergleich zur Normstichprobe, dennoch kann ein substantieller Anteil an Ärzten identifiziert werden (8–12 %), welche erhöhte Belastungen nachweisen. Der ERI-Ratio korreliert signifikant positiv mit allen eingesetzten Instrumenten zur Erfassung der psychischen Gesundheit. Die Regressionsanalyse ergab eine signifikante Vorhersage der Kriteriumsvariablen durch die Prädiktoren emotionale Erschöpfung, Neurotizismus und den Werten des PHQ4 („patient health questionnaire“).
Schlussfolgerung
Auch wenn die Ergebnisse keinen Schluss auf die Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge zulassen, verdeutlichen sie doch die Relevanz von Maßnahmen zur Förderung der (psychischen) Gesundheit im ärztlichen Berufsfeld.