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Erschienen in: Rechtsmedizin 1/2020

01.02.2020 | Lungenödem | CME

Diagnose einer gewaltsamen Erstickung

Teil 1: Reevaluation der Spezifität makroskopischer und histomorphologischer Befunde

verfasst von: Dr. med. E. Gutjahr, Prof. Dr. med. B. Madea

Erschienen in: Rechtsmedizin | Ausgabe 1/2020

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Zusammenfassung

Die Identifikation der gewaltsamen Erstickung als Todesursache, insbesondere im Zusammenhang mit Vitalitätszeichen, stellt weiterhin ein großes Problem in der forensischen Diagnostik dar. Die allgemeine Doktrin der zuverlässigen Erstickungstoddiagnose ausschließlich durch Nachweis des Erstickungsvorgangs oder seiner Spuren an der Leiche behält ihre singuläre Validität. Bei Fehlen dieser eindeutigen Indizien können jedoch die klassischen makroskopischen Befundkomplexe trotz ihrer Unspezifität als wegweisend herangezogen werden. Versuche der Identifikation von spezifischen Hypoxiezeichen auf Zellpopulationsebene im Rahmen von Zellzahlbestimmungen pulmonaler Entzündungszelllinien führten bei eingeschränkter Übertragbarkeit der vielversprechenden Ergebnisse im Tierexperiment bislang nicht zum Erfolg. Somit sind weiterführende wissenschaftliche Untersuchungen hinsichtlich der asphyktisch induzierten Veränderungen als Äquivalente der Rekrutierung pulmonaler Entzündungszellen notwendig.
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Metadaten
Titel
Diagnose einer gewaltsamen Erstickung
Teil 1: Reevaluation der Spezifität makroskopischer und histomorphologischer Befunde
verfasst von
Dr. med. E. Gutjahr
Prof. Dr. med. B. Madea
Publikationsdatum
01.02.2020
Verlag
Springer Medizin
Schlagwort
Lungenödem
Erschienen in
Rechtsmedizin / Ausgabe 1/2020
Print ISSN: 0937-9819
Elektronische ISSN: 1434-5196
DOI
https://doi.org/10.1007/s00194-019-00369-w

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