Erschienen in:
01.03.2010 | Originalien
Neue torische diffraktive Multifokallinse in der refraktiven Chirurgie
verfasst von:
PD Dr. A. Liekfeld, FEBO, N. Torun, L. Friederici
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 3/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Zur Korrektur einer hohen Myopie, Hyperopie oder Presbyopie in Verbindung mit einem Hornhautastigmatismus stand bisher als Therapieoption in der refraktiven Chirurgie eine Kombination aus Linsen- und Hornhautchirurgie im Sinne von Bioptics zur Verfügung. Erstmalig ist nun seit Sommer 2007 eine diffraktive Multifokallinse als torisches Modell zur Korrektur der kombiniert vorliegenden Refraktionsfehler erhältlich. Die ersten Ergebnisse von 10 Augen (6 Patienten) stellen wir hier vor.
Methode
An den 10 Augen von 6 Patienten (Alter: 25–57 Jahre) erfolgte ein refraktiver Linsenaustausch mit Implantation einer torischen diffraktiven Multifokallinse (Acri.LISA toric, Fa. Zeiss/*Acritec). Der bestkorrigierte präoperative Visus lag zwischen 0,5 und 1,0 bei einem Astigmatismus zwischen 1,5 und 5,75 dpt in Kombination mit Hyperopie (ein Auge) oder Myopie.
Ergebnisse
Postoperativ lag der unkorrigierte Visus zwischen 0,5 und 1,25, der bestkorrigierte zwischen 0,8 und 1,25. Die postoperative Refraktion lag im sphärischen Äquivalent zwischen 0 und +1,0 dpt bei einem postoperativen Astigmatismus zwischen 0 und 1,0 cyl dpt. Es zeigte sich in allen Augen für die implantierte Linse eine Rotationsstabilität frühpostoperativ und auch im Verlauf (1 Jahr postoperativ). Die Zufriedenheit der Patienten war sehr hoch.
Schlussfolgerung
Die neue torische Multifokallinse stellt eine neue Therapieoption in der refraktiven Chirurgie dar. Die ersten Ergebnisse sind sehr erfolgversprechend. Abzuwarten bleibt der Vergleich mit dem Bioptics-Verfahren.