Die Trennlinien zwischen psychiatrisch krank, psychischer Störung, Therapiebedürftigkeit und Gesundheit ziehen ICD-10, psychologische Checklisten oder das soziale Milieu. Manchmal mit unterschiedlichen Ergebnissen und Vorstellungen. Bei schweren psychiatrischen Erkrankungen ist die Beurteilung dann einheitlicher. Die im deutschen Gesundheitssystem diagnostizierten schweren Depressionen (2 % der Bevölkerung), bipolaren (0,3 %) oder psychotischen Erkrankungen (1,3 %) gehen mit einer hohen Morbidität und Mortalität (reduzierte Lebenserwartung bei psychotischen Störungen: zwölf Lebensjahre, bei schweren Depressionen: zwei Lebensjahre) einher [1]. Hierbei spielt neben dem erhöhten Suizid- und Unfallrisiko (ca. 10-20 % der Todesursachen) auch eine reduzierte Selbstfürsorge eine Rolle. In akuten Krankheitsphasen ist eine stationäre psychiatrische Therapie meist erforderlich und eine Mitbehandlung somatischer Erkrankungen die Regel - nicht die Ausnahme.
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