Ja, lautet die knappe Antwort. Im Detail fällt sie aber komplexer aus: Zunächst einmal ist unstreitig, dass Neoplasien auch bei Kerbtieren auftreten können: In der Literatur finden sich Beschreibungen von Tumoren im Brustbereich von Käfern, im Protozerebrum von Ameisen oder im blutbildenden System von Fliegen [Scharer B, Lochhead MS. Cancer Res. 1950;10(7):403-19]. Nicht immer ist jedoch klar, ob es sich dabei um im engeren Sinne maligne Tumoren handelt, wie man sie von Wirbeltieren inklusive des Menschen kennt. Dennoch lassen sich zumindest Anzeichen von Malignität (u. a. invasives und tödliches Wachstum) auch bei Insekten finden. Am besten untersucht ist das bei der Fruchtfliege Drosophila melanogaster (auch "kleine Taufliege" genannt) [Villegas SN. Dis Model Mech. 2019;12(4):dmm039032]. Anfang des 20. Jahrhunderts hatte die Drosophila-Spezialistin Mary B. Stark, New York, NY/USA, spezifische Läsionen bei einigen Taufliegenlarven nicht nur erstmals genauer als Krebs charakterisiert, sondern sogar versucht, die betroffenen Tiere chirurgisch und strahlentherapeutisch zu behandeln - mit gemischtem Erfolg [J Cancer Res. 1918;3(3):279-301]. Ihre und viele nachfolgende Arbeiten haben aber dazu beigetragen, dass Drosophila melanogaster auch für die Onkologie zu einem wichtigen Modellorganismus geworden ist. Indes mit gewissen Einschränkungen. Denn "echte" Tumormetastasen könnten bei Insekten aufgrund ihrer Anatomie und Gefäßsysteme nicht auftreten, wie zumindest der Pathologe David Tarin, La Jolla, CA/USA, im Kapitel des Anfang 2023 erschienenen Buches "Understanding Cancer" argumentiert [https://doi.org/kd5h].
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