15.05.2024 | Radiusköpfchenfraktur | Übersicht
Frakturprothetik am Radiuskopf
Indikation und Operationstechnik zur Implantation einer Radiuskopfprothese
verfasst von:
Dr. Freya M. Reeh, Prof. Dr. Helmut Lill, Prof. Dr. Stephan Sehmisch, PD Dr. Alexander Ellwein
Erschienen in:
Obere Extremität
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Zusammenfassung
Frakturen des Radiuskopfes sind eine häufige Verletzung der oberen Extremitäten und entstehen v. a. durch einen Sturz auf den ausgestreckten Arm. Neben einer Schwellung mit evtl. begleitendem intraartikulären Erguss sowie einer Druckdolenz über dem Radiuskopf äußert sich die Verletzung durch eine Bewegungseinschränkung im Ellenbogen. Der Grad der Verletzung wird nach Mason klassifiziert. Gering dislozierte Frakturen können konservativ oder osteosynthetisch versorgt werden. Eine Versorgung mittels Radiuskopfprothese ist den osteosynthetisch nicht mehr rekonstruierbaren Frakturen vorbehalten. Inzwischen gibt es verschiedene Prothesendesigns (modular, unipolar oder bipolar, anatomischer oder nicht-anatomischer Kopf), deren Vor- und Nachteile individuell abgewogen werden müssen. Die Nachbehandlung erfolgt frühfunktionell frei ohne Einschränkung in der Beweglichkeit unter Entlastung des Arms für 6 Wochen. In der bisher publizierten Literatur konnten sehr gute langfristige klinische und funktionelle Ergebnisse mit einer hohen Patientenzufriedenheit beschrieben werden. Zu den möglichen Komplikationen, die teilweise einen Revisionseingriff notwendig machen, gehören eine postoperative Steife, eine Prothesenlockerung oder -dislokation, eine periprothetische Fraktur sowie Infektionen.