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Erschienen in: Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie 3/2024

Open Access 04.02.2024 | Rückenschmerzen | Originalien

Muskuloskeletale Beschwerden und Lebensqualität bei Entsorgern von Sperrmüll

Eine Querschnittstudie

verfasst von: Marcial Velasco Garrido, Alexander Kraft, Volker Harth, Alexandra M. Preisser

Erschienen in: Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie | Ausgabe 3/2024

Zusammenfassung

Die Tätigkeit der Sperrmüllentsorgung ist immer mit der manuellen Handhabung von Lasten verbunden, die mit einem hohen Risiko für Überbeanspruchung des muskuloskeletalen Systems einhergehen können. Ziel der vorliegenden Studie war, die Prävalenz von muskuloskeletalen Beschwerden sowie mögliche Zusammenhänge mit der Lebensqualität unter Sperrmüllentsorgern zu untersuchen. Es wurde zwischen Juni und Oktober 2018 eine Fragebogenerhebung durchgeführt. Die 12-Monats-Prävalenz von Rückenschmerzen und von weiteren muskuloskeletalen Beschwerden wurden mit Instrumenten des Robert Koch Instituts (RKI) (entsprechend des Gesundheitssurvey 2003, DEGS) erhoben. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde mit dem EQ-5D-Instrument der EuroQol-Gruppe erhoben. Die Gesamt-Lebensqualität wurde mit dem WHOQOL-Bref erfasst (Werte 0–100). Es nahmen 56 Männer an der Befragung teil (Rücklaufquote 53 %; Alter 46,2 ± 10,9 Jahre). Die 12-Monats-Prävalenz von Rückenschmerzen von jeder Dauer und Stärke lag bei 70,4 %, für Schulterbeschwerden bei 67,3 % und für Kniebeschwerden bei 63,6 %. Die 12-Monats-Prävalenz von chronischen Rückenschmerzen (Dauer ≥ 3 Monate) wurde mit 25 % ermittelt, die Lebenszeitprävalenz von chronischen Rückenschmerzen mit 29,6 %. Jeweils 20,3 % wiesen eine gesundheitsbezogene Lebensqualität ohne Einschränkungen oder mit leichten Einschränkungen in der Dimension „Schmerzen“ auf. In der visuellen Analogskala (VAS) wurde die gesundheitsbezogene Lebensqualität mit 75,4 ± 15,6 Punkten bewertet. Die globale Lebensqualität erreichte den Wert 60,5 ± 21,9. Die gesundheitsbezogene und die globale Lebensqualität der Sperrmüllentsorger mit chronischen Rückenschmerzen waren niedriger als im Durchschnitt. Im Vergleich zu den Ergebnissen von Bevölkerungssurveys (z. B. BURDEN-Studie) weisen die Sperrmüllentsorger höhere Prävalenzen von muskuloskeletalen Beschwerden sowie geringere Lebensqualitätsscores auf. Angesichts der hohen ergonomischen Belastungen der Tätigkeit besteht Interventionsbedarf zur Reduktion der muskuloskeletalen Beanspruchung.
Hinweise

Zusatzmaterial online

Zusätzliche Informationen sind in der Online-Version dieses Artikels (https://​doi.​org/​10.​1007/​s40664-024-00525-4) enthalten.

Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) bietet, neben der Entsorgung des klassischen Hausmülls (bestehend aus Verpackungen und Wertstoffen, Bioabfall, Papier und Restmüll), die Abholung von sogenanntem Sperrmüll an. Dabei handelt es sich um sperrige Gegenstände wie Schränke, Polstermöbel, Tische, Matratzen, Bettgestelle, Teppiche, Fußbodenbeläge, Waschmaschinen, Trockner, Gefrier- und Kühlgeräte, Gartenmöbel, Herde, Fahrräder und Fernsehgeräte. Die unterschiedlichsten Gegenstände werden aus privaten Haushalten bzw. gewerblichen Standorten abgeholt. Die Entsorger1 leisten dabei stets manuelle Arbeit (Heben, Halten, Tragen), wobei sie häufig Treppen steigen müssen (zur Wohnung, in den Keller) und unterschiedlich lange Strecken zwischen Abholort und Abholfahrzeug zu Fuß zurücklegen müssen. Die Sperrmüllabholung erfolgt in Vierer- bzw. Fünfer-Teams mit zwei LKW: ein Möbelwagen und ein Presswagen. Die Fahrer sind genauso an der Entsorgungsarbeit beteiligt wie die anderen Mitglieder der Kolonne.
Die Vorbereitung zur Erfüllung der Kundenaufträge geschieht durch die tägliche Tourenplanung. Sie legt Reihenfolge, Ort und Zeitkorridor der Einsätze fest. Grundlage sind die mit einer Auftragsannahme rechnerisch verknüpften Volumina (in Kubikmeter) für die einzelnen Sperrmüllteile. Das geplante Tagessoll pro Team beträgt 82 m3. In der Berechnung der Vorgabe berücksichtigt die Tourenplanung örtliche Bedingungen wie Stockwerke, Dachboden oder Keller. Hierzu gibt es gestaffelte Erschwernisfaktoren. Durchschnittlich werden von der SRH jeden Werktag ca. 200 Aufträge abgearbeitet, wobei jede Kolonne täglich ca. 15 Aufträge erledigt. Je nach Tour werden von jedem Entsorger zwischen 800 und 1000 kg Lastengewicht pro Arbeitstag bewegt [9]. So sind in den letzten 5 Jahren von 103 eingesetzten Entsorgern durchschnittlich 17.300 t Sperrmüll pro Jahr von insgesamt 35.600 Kunden abgeholt worden (Quelle: persönliche Kommunikation).
Manuelle Tätigkeiten, insbesondere wenn sie mit der Handhabung von schweren Lasten verbunden sind oder in ungünstigen Positionen erfolgen, stellen ein Risiko für die Entwicklung von muskuloskeletalen Beschwerden und objektivierbaren muskuloskeletalen Schädigungen dar [3, 14]. Muskuloskeletale Schmerzen haben in Deutschland eine hohe Prävalenz, wie verschiedene repräsentative Erhebungen zeigen [6, 19, 25, 28]. Unabhängig von ihrer Lokalisation, gehen muskuloskeletale Probleme mit einer reduzierten Arbeitsfähigkeit einher [2]. In Deutschland stellen muskuloskeletale Probleme die erste Ursache für Arbeitsunfähigkeit dar [13]. So weisen in Deutschland Beschäftigte in der Abfallentsorgung hohe Fehlzeiten und einen hohen Krankenstand auf, wobei muskuloskeletale Erkrankungen nach wie vor wesentlich zu den erhöhten Fehlzeiten beitragen [15, 16].
Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Prävalenz von muskuloskeletalen Beschwerden unter den Beschäftigten der Sperrmüllabholung zu erheben und die möglichen Zusammenhänge mit der Lebensqualität der Beschäftigten zu untersuchen.

Methodik

Studiendesign

Wir führten eine anonyme Befragung zwischen Juni und Oktober 2018 im Sinne einer Querschnittstudie unter der Belegschaft der Abteilung für Sperrmüllentsorgung der SRH durch. Die Befragung erfolgte im Rahmen eines von der SRH finanzierten umfassenden interdisziplinären Projekts, welches auch Feldbeobachtungen, arbeitsphysiologische Untersuchungen und Interviews umfasste [22].
Zielgruppe der Erhebung waren alle gewerblichen Entsorger (d. h. Entsorger und Fahrer, da Letztere zu gleichem Maße an der Entsorgung beim Kunden teilnehmen) des Bereiches Sperrmüll (n = 105, in 2018). Die Teilnahme war freiwillig und anonym. Ein positives Votum der Ethikkomission der Ärztekammer Hamburg hat vorgelegen (PV5715).

Fragebogen

Die Papier-Fragebögen wurden an die Entsorger zusammen mit einer Information zum Zweck und Inhalt der Studie sowie einem frankierten Rückumschlag von der Personalabteilung in ihr persönliches Postfach verteilt. Die Fragebögen wurden von den Mitarbeitern selbst direkt an das ZfAM zurückgeschickt. Die Fragebögen waren in deutscher Sprache.
Der Fragebogen umfasste 8 Seiten mit Deckblatt und Ausfüllhinweisen und enthielt Fragen zu soziodemografischen Variablen, arbeitsbezogenen Belastungsfaktoren, Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems und zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Für die Erfassung der verschiedenen Aspekte wählten wir validierte und etablierte Instrumente aus, die Vergleiche mit der Allgemeinbevölkerung ermöglichen.
Das Ausfüllen des Fragebogens war in 10 bis 15 min möglich.
Soziodemografische Variablen.
Es wurden Alter, Geschlecht, Muttersprache und höchster Bildungsabschluss erhoben. Zudem wurden Daten zur Tätigkeit im Bereich der Sperrmüllentsorgung (Jahr des Beginns der Tätigkeit, Vollzeit-Einstellung vs. Teilzeit-Einstellung) sowie zur Aufgabe (Entsorger vs. Fahrer und Entsorger) erhoben.
Arbeitsbezogene Belastungen.
Die Belastungen bzw. Arbeitsbedingungen wurden in Anlehnung an den validierten European Working Conditions Survey (EWCS) erfasst [4]. Bei diesem wird in einer 5‑stufigen Skala erfragt, wie häufig bestimmte Situationen im Beruf vorkommen (z. B. „Tragen oder Bewegen schwerer Lasten“ oder „Umgang mit verärgerten Kunden, Verkehrsteilnehmer“). Die Antworten können in einer Skala von 0 (niedrigste Belastung) bis 100 (maximale Belastung) zugeordnet werden.
Außerdem wurden die Skalen „Quantitative Anforderungen“ und „Emotionale Anforderungen“ des COPSOQ (Copenhagen Psychosocial Questionnaire) verkürzte Version vom 2005 [20] abgefragt. Der COPSOQ ist ein branchen- und berufsübergreifender Fragebogen zur standardisierten Erfassung von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz, der ins Deutsche übersetzt und validiert wurde [20]. Die COPSOQ-Skalen „Quantitative Anforderungen“ und „Emotionale Anforderungen“ bestehen aus 4 bzw. 3 Fragen mit Antwortmöglichkeiten in einer 5‑stufigen Skala (0 = „nie/fast nie“ bzw. „in sehr geringem Maß“ bis 100 = „immer“ bzw. „in sehr hohem Maß“). Die Werte jeder Skala werden als einfacher Mittelwert der Werte der Einzelfragen berechnet. Der Skalenwert der beiden Skalen „Quantitative Anforderungen“ und „Emotionale Anforderungen“ kann Werte zwischen 0 (niedrigste Belastung) und 100 (maximale Belastung) einnehmen.
Gesundheitszustand und Beschwerden.
Der subjektive Gesundheitszustand wurde entsprechend der internationalen Empfehlungen mit der Frage „Wie ist ihr Gesundheitszustand im Allgemeinen“ und einer 5‑stufigen Antwortskala („sehr gut“, „gut“, „mittelmäßig“, „schlecht“, „sehr schlecht“) abgefragt. Diese Frage wird auch in der vom Robert Koch-Institut (RKI) durchgeführten Studie „Gesundheit in Deutschland Aktuell“ (GEDA) verwendet [12].
Das Vorliegen von Rückenbeschwerden wurde in Anlehnung an den telefonischen Gesundheitssurvey 2003 vom RKI mit 5 Fragen zum Auftreten von Rückenschmerzen, einschließlich chronischer (≥ 3 Monate lang) Rückenschmerzen während der letzten 12 Monate erfragt [19]. Das Vorliegen von anderen Muskel-Skelett-Beschwerden wurde in Anlehnung an die DEGS (Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland) des RKI erhoben [6]. Darüber hinaus wurden eigene Fragen zur Arbeitsunfähigkeit („An wie vielen Tagen waren Sie aufgrund von Rückenschmerzen in den vergangenen 12 Monaten durch einen Arzt arbeitsunfähig bzw. krank geschrieben?“) und Behandlung („Waren Sie aufgrund von Rückenschmerzen in den vergangenen 12 Monaten in Behandlung, z. B. ärztlich, krankengymnastisch?“) im Zusammenhang mit Rückenschmerzen oder anderen Muskel-Skelett-Beschwerden. Zudem wurde der Arbeitsplatzbezug erfragt „Wenn Sie in den vergangenen 12 Monaten Rückenschmerzen hatten, wann traten diese am ehesten auf, an Arbeitstagen oder an arbeitsfreien Tagen (Wochenende, Urlaub)?“ mit folgenden Antwortmöglichkeiten: „Ausschließlich/fast ausschließlich an Arbeitstagen – überwiegend an Arbeitstagen – gleich an Arbeitstagen und an freien Tagen – überwiegend an freien Tagen – ausschließlich/fast ausschließlich an freien Tagen“.
Gesundheitsbezogene Lebensqualität.
Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde mittels des EQ-5D-Instruments erhoben. Hierbei handelt es sich um einen von der EuroQol-Gruppe entwickelten standardisierten und validierten Fragebogen, der die 5 Dimensionen (5D) „Beweglichkeit/Mobilität“, „Für sich selbst sorgen“, „Alltägliche Tätigkeiten“, „Schmerzen/körperliche Beschwerden“ und „Angst/Niedergeschlagenheit“ erfasst, wobei für jede Dimension das Ausmaß der Beeinträchtigung bzw. die Intensität der Beschwerden in einer 5‑stufigen Skala (1 = „keine Probleme“ bis 5 = „extreme Probleme“) bewertet werden kann. Aus der Bewertung der 5 Dimensionen lässt sich additiv ein Score bilden (Werte zwischen 0 und 100), wobei 100 dem Zustand 1‑1-1-1‑1 (keine Einschränkung und keine Probleme in allen 5 Dimensionen) entspricht. Darüber hinaus wurde der Gesundheitszustand in einer visuellen Analogskala (VAS), skaliert von 0 („Schlechteste Gesundheit, die Sie sich vorstellen können“) bis 100 („Beste Gesundheit, die Sie sich vorstellen können“), eingetragen.
Außerdem wurde die globale Lebensqualität mit der deutschen Version des von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelten und validierten WHOQOL-Bref-Instruments erhoben [1]. Dabei wird die Selbsteinschätzung der Lebensqualität und der Zufriedenheit mit der eigenen Gesundheit in den vergangenen 2 Wochen in einer 5‑stufigen Skala von „sehr schlecht“ bzw. „sehr unzufrieden“ bis „sehr gut“ bzw. „sehr zufrieden“ erfragt. Neben der Einschätzung der globalen Lebensqualität wurde auch die Domäne der physischen Lebensqualität, die aus 7 Fragen mit 5‑stufigen Antwortmöglichkeiten besteht, abgefragt. Aus den Antworten wird ein Score der physischen Lebensqualität berechnet, der Werte zwischen 0 und 100 einnehmen kann, wobei ein höherer Score eine höhere Lebensqualität widerspiegelt.
Statistische Auswertung.
Bei fehlenden Angaben wurde keine Imputation vorgenommen, sondern auf die Berechnung des Skalenwerts für den Fall verzichtet und dementsprechend der betroffene Gesamtscore als fehlend betrachtet. Für jede Antwortkategorie des EWCS wurden Werte von 100 („Die ganze Zeit/fast die ganze Zeit“) bis 0 („Nie/fast nie“) zugewiesen und ein Score zwischen 0 und 100 der jeweiligen Belastung als Mittelwert der Antworten aller Teilnehmer berechnet. Diese sind in Tab. 2 aufgeführt. Für die Berechnung der COPSOQ-Skalen „Quantitative Anforderungen“ und „Emotionale Anforderungen“ werden den Antwortkategorien der einzelnen Fragen beginnend mit „Immer“/„In sehr hohen Maß“ Werte von 100, 75, 50, 25 und 0 („Nie/fast nie“) zugewiesen. Die Werte jeder Skala werden als einfacher Mittelwert der Werte der Einzelfragen jeder Teilnehmer berechnet [19]. In Tab. 3 sind die Mittelwerte der Antworten auf die einzelnen Fragen des COPSOQ aufgeführt.
Die Daten wurden mit der Software IBM SPSS Statistics V.23.0 (IBM, Armonk, NY, USA) und Epi InfoTM V 7.2 (Centers for Disease Control, Atlanta, GA, USA) analysiert. Abbildungen wurden mit SPSS und MS-Excel (Microsoft, Redmond, WA, USA) generiert. Die deskriptiven Statistiken werden als Häufigkeiten und Prozente für kategoriale Variablen und als Mittelwerte mit Standardabweichung und Median für kontinuierliche Variablen angegeben. Die Mittelwerte der Lebensqualitätscores der Beschäftigten mit und ohne Rückenbeschwerden wurden in bivariaten Analysen mittels t‑Test für unabhängige Stichproben verglichen. Es wurde zudem eine multiple lineare Regression mit der Lebensqualität als abhängige Variable und dem Alter und der Prävalenz von Rückenbeschwerden als unabhängige Variablen durchgeführt. Die Voraussetzungen für die lineare Regression wurden geprüft. Wir berichten die Regressionskoeffizienten und die angepassten Nagelkerke’s R2 der jeweiligen Modelle. In bivariaten Analysen mittels Kreuztabellen und Chi-Quadrat-Test wurde der Zusammenhang zwischen Prävalenz von Rückenbeschwerden und dem EQ-5D-Status untersucht.
Es wurden zweiseitige p-Werte berechnet. Das statistische Signifikanzniveau wurde auf p < 0,05 festgelegt. Die p-Werte wurden mittels Bonferroni-Holm-Prozedur für multiples Testen korrigiert. Es wurden 95 % Konfidenzintervalle berechnet.

Ergebnisse

Insgesamt beantworteten 56 gewerbliche Entsorger der Sperrmüllentsorgung den Fragebogen, was eine Teilnahmequote von 53,3 % darstellt. Zum Zeitpunkt des Ausfüllens des Fragebogens gaben 95 % an, in den letzten 24 h davor gearbeitet zu haben. Die antwortenden Personen waren bezüglich Alter vergleichbar mit der Grundgesamtheit (Tab. 1).
Tab. 1
Soziodemografische Charakteristika der Teilnehmer im Vergleich zu der Grundgesamtheit der Sperrmüllentsorger in der Stadtreinigung Hamburg
 
Grundgesamtheit (n = 105)
Antworten
Fragebogen (n = 56)
Alter (Jahre)a
47,3 [23–63]
46,2 (10,9) [22–62]
Geschlecht (% männlich)
100 %
100 %
Abgeschlossene Berufsausbildung
70 %
85 %
Zugehörigkeit Sperrmüllentsorgung (Jahre)*
Nicht erfasst
18,7 (11,6) [0–43]
Zeitlicher Umfang (% Vollzeit)
100 %
100 %
Aufgabe (% Fahrer)
44 %
38 %
Muttersprache (% Deutsch)
Nicht erfasst
96 %
aMittelwert (Standardabweichung), [Spannweite]

Arbeitsbedingungen und Belastungen

Die Antworten zu den Fragen nach den Arbeitsbedingungen sind in Abb. 1 zusammengefasst. Der Umgang mit Personen (Kunden, Verkehrsteilnehmern etc.) wird von der Mehrheit der Entsorger als Merkmal der Tätigkeit angegeben, welches immer oder fast immer in einer Schicht vorkommt. 48,1 % der Sperrmüllentsorger berichten, dass sie zumindest der Hälfte ihrer Arbeitszeit „Umgang mit verärgerten Kunden, Verkehrsteilnehmern“ haben. Die Tätigkeit lässt sich durch „Repetitive Hand- und Armbewegungen“, „Tragen und Bewegen von schweren Lasten“ und „Schmerzhafte oder ermüdende Körperhaltung“, die zu einem hohen Anteil in mindestens der Hälfte der Zeit vorkommen, charakterisieren. „Arbeiten am Computer, Laptop oder Smartphone“ kommt nie oder fast nie vor bei 76,4 % der Antwortenden vor. Die Umrechnung in Skalenwerte ergibt den höchsten Wert für den „Umgang mit Personen“ mit einem Skalenwert von 85,3 ± 20,1, gefolgt von „Tragen und Bewegen von schweren Lasten“ sowie „Repetitive Hand- und Armbewegungen“ mit Skalenwerten von 75,9 ± 1,6 bzw. 71,7 ± 28,6 (Tab. 2).
Tab. 2
Tätigkeitsprofil nach der European Working Conditions Survey (Skalenwerte)
 
Die ganze/fast die ganze Zeit
(%)
Circa drei Viertel der Zeit
(%)
Circa die Hälfte
(%)
Circa ein Viertel der Zeit
(%)
Nie/fast nie
(%)
Scorea
Umgang mit Personen (Kunden/Verkehrsteilnehmern) (n=56)
55,4
35,7
3,6
5,4
0
83,3 (18,3)
Tragen/Bewegen schwerer Lasten
(n=56)
30,4
44,6
23,2
1,8
0
73,8 (14,7)
Repetitive Hand‑/Armbewegungen
(n=53)
39,6
22,6
26,4
7,5
3,8
65,0 (30,8)
Schmerzhafte/ermüdende Körperhaltungen (n=56)
7,1
23,2
28,6
32,1
8,9
47,6 (23,6)
Umgang mit verärgerten Kunden/Verkehrsteilnehmern (n=54)
13,0
9,3
25,9
31,5
20,4
38,8 (23,6)
Sitzen
(n=55)
0
7,3
16,4
63,6&
12,7
35,7 (18,7)
Emotional aufwühlende Situationen
(n=54)
3,7
5,6
16,7
37
37
23,8 (20,6)
Arbeiten am Computer, Laptop/Smartphone (n=55)
1,8
1,8
7,3
12,7
76,4
11,9 (18,7)
aMittelwert (Standardabweichung)
Im COPSOQ sind die quantitativen Anforderungen der Arbeit in der Sperrmüllentsorgung mit einem Gesamtscore von 44,7 ± 18,6 höher als die emotionalen Anforderungen (Gesamtscore 41,8 ± 22,0). Die stärkste quantitative Belastung ist die „Notwendigkeit schnell zu arbeiten“ (Tab. 3). Unter den emotionalen Anforderungen stellen „emotional belastende Situationen“ die stärkste Belastung dar (Tab. 3).
Tab. 3
COPSOQ: quantitative und emotionale Anforderungen
 
Immer/in sehr hohen Maß
(%)
Oft/in hohem Maß
(%)
Manchmal/zum Teil
(%)
Selten/in geringen Maß
(%)
Nie/fast nie/in sehr geringen Maß
(%)
Scorea
Müssen Sie sehr schnell arbeiten? (n=56)
7,1
42,9
33,9
12,5
3,6
59,4 (23,1)
Ist Ihre Arbeit ungleich verteilt, sodass sie sich auftürmt? (n=53)
3,6
24,5
34,0
20,8
17,0
44,3 (28,0)
Wie oft kommt es vor, dass Sie nicht genügend Zeit haben, alle Ihre Aufgaben zu erledigen? (n=56)
0
16,1
46,4
26,8
10,7
42,0 (21,9)
Müssen Sie Überstunden/Mehrarbeit leisten? (n=56)
0
3,6
37,5
48,2
10,7
33,5 (18,0)
Bringt Ihre Arbeit Sie in emotional belastende Situationen? (n=55)
1,8
20,0
47,3
16,4
14,5
44,6 (24,9)
Fühlen Sie sich bei Ihrer Arbeit emotional eingebunden? (n=54)
0
22,2
40,7
20,4
16,7
42,1 (25,2)
Ist Ihre Arbeit emotional fordernd? (n=52)
1,9
13,5
38,5
28,8
17,3
38,5 (25,0)
aMittelwert (Standardabweichung)

Muskuloskeletale Beschwerden

Von den Sperrmüllentsorgern schätzten 58,2 % ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder gut ein; keiner gab an, einen sehr schlechten Gesundheitszustand zu haben.
Die 12-Monats-Prävalenz von muskuloskeletalen Beschwerden jeglicher Dauer und Intensität war am höchsten für Rückenschmerzen (70,4 %), gefolgt von Schulterbeschwerden (67,3 %) und Kniebeschwerden (63,6 %; Abb. 2). Für chronische Rückenschmerzen (d. h. Rückenschmerzen, die 3 oder mehr Monate anhalten) wurde die Lebenszeitprävalenz mit 29,6 % angegeben, die 12-Monats-Prävalenz mit 25 %. Die Rückenbeschwerden traten bei 14,3 % der Befragten fast ausschließlich und bei 38,1 % überwiegend an Arbeitstagen auf.
Insgesamt 40 % Prozent der Sperrmüllentsorger gaben an, wegen muskuloskeletaler Beschwerden in den letzten 12 Monaten an mindestens einem Tag arbeitsunfähig gewesen zu sein. Die Hälfte davon war wegen Rückenbeschwerden nicht arbeitsfähig gewesen. Die Länge der Arbeitsunfähigkeit im Zusammenhang mit Rückenbeschwerden lag nach Angaben der Teilnehmer zwischen 3 und 60 Tagen (Median: 12 Tage). Zudem gaben 20,8 % der Teilnehmer an, im letzten Jahr wegen Rückenschmerzen in medizinischer Behandlung (ärztlich, physiotherapeutisch) gewesen zu sein.

Lebensqualität

Für die gesundheitsbezogene Lebensqualität, gemessen mit der VAS des EQ-5D-Fragebogens, wurde ein arithmetisches Mittel von 75,4 ± 15,6 (Median: 75) ermittelt. Dabei gaben 44 % der Befragten einen Wert von 80 oder mehr an. Die Gesundheitszustände – zusammengesetzt aus der Bewertung der 5 Dimensionen des EQ-5D –, die von mehr als einem Teilnehmer angegeben wurden, sind in Tab. 4 aufgeführt. Mit jeweils ca. 20 % der Teilnehmer waren 1‑1-1-1‑1 (gleichbedeutend mit „keine Probleme bzw. keine Einschränkungen in keiner der Dimensionen“) und 1‑1-1-2‑1 (gleichbedeutend mit „leichte Schmerzen oder körperliche Beschwerden, ansonsten keine Probleme“) die häufigsten angegebenen Zustände. Die Dimension, in der am häufigsten eine Einschränkung angegeben wurde, war „Schmerzen“; hier gaben nur 22,2 % keine Einschränkung an. Die Dimension, für die am wenigsten Einschränkungen erfragt wurden, war „für sich selbst sorgen“.
Tab. 4
EuroQol EQ-5D: Verteilung der häufigsten Lebensqualitätszustände
Zustand (Bedeutung)
n
%
1‑1-1-1‑1 (alle Dimensionen ohne Probleme)
11
20,4
1‑1-1-2‑1 (leichte Probleme in „Schmerzen/körperliche Beschwerden“)
11
20,4
1‑1-1-2‑2 (leichte Probleme in „Schmerzen“ und „Angst/Niedergeschlagenheit“)
5
9,3
1‑1-2-3‑1 (leichte Probleme in „Alltägliche Tätigkeiten“ und mäßige in „Schmerzen“)
4
7,4
1‑1-1-3‑1 (mäßige Probleme in „Schmerzen“)
3
5,6
Andere
20
37,0
Gemessen mit dem WHOQOL-Bref wurde für die globale Lebensqualität der Teilnehmer ein Score von durchschnittlich 60,5 ± 21,9 (Median: 62,5) errechnet. Die physische Lebensqualität wurde mit einem Score von 68,3 ± 19,99 (Median: 71,4) ermittelt.

Zusammenhang zwischen Rückenschmerzen und Lebensqualität

Die bivariaten Analysen zeigen, dass die Entsorger, die jemals chronische Rückenschmerzen gehabt haben, ein höheres Risiko für eine Einschränkung in mindestens einer Dimension des EQ-5D aufweisen (Tab. 5). Am ausgeprägtesten ist das Risiko für Einschränkungen in der Dimension „Mobilität“. So ergibt die Analyse, dass wenn jemals im Leben des Entsorgers chronische Rückenschmerzen (anhaltend ≥ 3 Monate) aufgetreten sind, so ist das Risiko einer zumindest leicht eingeschränkten Mobilität annähernd 3‑fach erhöht (RR 2,92; 95 % KI 1,21–7,02). Ein erhöhtes Risiko einer eingeschränkten Lebensqualität deutet sich auch beim Vorliegen von kurzfristigen oder chronischen Rückenschmerzen, die nur im letzten Jahr vorlagen, an, wobei hier die Ergebnisse keine statistische Signifikanz zeigen (Tab. 5). Ergänzend zeigt die bivariate Analyse der Lebensqualitätscores, dass das Vorliegen von Rückenschmerzen mit einer niedrigeren Lebensqualität statistisch signifikant assoziiert ist. Für die verschiedenen Scores und Arten der Rückenschmerzen sind die Assoziationen konsistent (Tab. 6).
Tab. 5
Bivariate Analyse zur Prävalenz von Rückenschmerzen und Einschränkungen im EQ-5D-Status
 
Euroqol EQ-5D – Einschränkungen in …
 
Mindestens einer Dimension
Dimension Schmerzen
Dimension Mobilität
Rückenbeschwerden …
RR
95 % KI
RR
95 % KI
RR
95 % KI
Jemals während ≥ 3 Monaten gehabt
1,33
1,03; 1,70
1,39
1,06; 1,81
2,92
1,21; 7,02
In letzten 12 Monaten während ≥ 3 Monaten gehabt
1,23
0,96; 1,57
1,28
0,99; 1,65
1,42
0,60; 3,39
In letzten 12 Monaten überhaupt gehabt
1,49
0,91; 2,44
1,44
0,88; 2,37
4,78
0,69; 33,3
RR relatives Risiko, 95% KI 95 % Konfidenzintervall; statistisch signifikante Ergebnisse in kursiv
Tab. 6
Bivariate Analyse zum Zusammenhang zwischen Rückenschmerzen und Lebensqualitätscores
  
WHOQOL-Globala
WHOQOL-Physischa
EQ-5D VASa
  
Scorea
p-Wert
Scorea
p-Wert
Scorea
p-Wert
Lebenszeitprävalenz chronischer Rückenschmerzen
Ja
44,5 (19,3)
< 0,001
51,4 (16,6)
< 0,001
67,2 (8,1)
0,001
Nein
69,4 (18,0)
76,5 (15,7)
78,7 (15,8)
12-Monats-Prävalenz chronischer Rückenschmerzen
Ja
48,1 (27,9)
0,051
57,7 (20,5)
0,051
65,8 (12,4)
0,024
Nein
65,5 (17,1)
71,6 (18,2)
78,7 (15,9)
12-Monats-Prävalenz überhaupt Rückenschmerzen
Ja
54,9 (20,9)
0,002
64,3 (19,3)
0,024
71,6 (14,3)
0,007
Nein
76,8 (12,8)
77,8 (16,4)
85 (11,4)
p-Wert korrigiert nach Bonferroni-Holm-Methode
aMittelwert (Standardabweichung)
Auch unter Berücksichtigung des Alters als weitere möglicherweise erklärende Variable zeigt die multivariate Regressionsanalyse eine niedrigere Lebensqualität bei den Entsorgern, die unter Rückenschmerzen leiden (Tab. 7). Der stärkste Effekt ist für die Assoziation von der Lebenszeitprävalenz von chronischen Rückenschmerzen mit dem WHOQOL-Score für Globale Lebensqualität zu beobachten. So haben Mitarbeiter der Sperrmüllabfuhr, die angegeben haben, jemals im Leben über 3 Monate oder länger Rückenschmerzen gehabt zu haben, ein um 26 Punkte niedrigeren Lebensqualitätscore als die Entsorger ohne Rückenschmerzen (−25,58; 95 % KI −37,17; −13,99).
Tab. 7
Multivariate Regressionsanalysen zum Zusammenhang zwischen Rückenschmerzen und Lebensqualitätscores
 
WHOQOL-Globala
WHOQOL-Physischa
EQ-5D VASa
 
Regressionskoeffizient (95 % KI)
p-Wert
R2
Regressionskoeffizient (95 % KI)
p-Wert
R2
Regressionskoeffizient (95 % KI)
p-Wert
R2
Lebenszeitprävalenz chronischer Rückenschmerzen
−25,58
(−37,17; −13,99)
< 0,001
0,29
−24,02
(−33,93; −14,12)
< 0,001
0,33
−11,33
(−20,13; −2,53)
0,013
0,13
12-Monats-Prävalenz chronischer Rückenschmerzen
−14,92
(−26,78; −3,06)
0,044
0,12
−8,49
(−19,33; 2,34)
0,122
0,05
−10,27
(−18,44; −2,09)
0,044
0,13
12-Monats-Prävalenz überhaupt Rückenschmerzen
−22,24
(−34,57; −9,92)
0,003
0,22
−12,90
(−24,55; −1,24)
0,031
0,09
−13,22
(−22,19; −4,26)
0,009
0,16
95%-KI 95 % Konfidenzintervall
p-Wert korrigiert nach Bonferroni-Holm-Methode
aAlle Modelle adjustiert für Alter

Diskussion

Neben der Abholung des klassischen Hausmülls und Biomülls in standardisierten Containern und der manuellen Straßenreinigung, die jeweils mit einer starken kardiovaskulären Beanspruchung einhergehen [23], stellt die Entsorgung von Sperrmüll ein weiteres Tätigkeitsfeld in der Abfallwirtschaft dar, das starke muskuloskeletale Belastungen mit Besonderheiten aufweist. Der Hauptunterschied zu den recht gut quantifizierbaren Belastungen der Müllentsorgung mit Containern ist der Umgang mit Sperrmüll-Lasten unterschiedlicher Größe, Gewicht und Handhabbarkeit, die nicht in standardisierten Behältern gesammelt werden können. Nach unserer Kenntnis liegen bisher keine Studien vor, die die Belastungen und Beanspruchungen im Zusammenhang mit der Tätigkeit der Sperrmüllentsorgung untersucht haben.
Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass die Tätigkeit der Sperrmüllabfuhr – die in unserer Untersuchung nur von männlichen Beschäftigten durchgeführt wird – aus ergonomischer Sicht besonders belastend ist. Hingegen beinhaltet, nach EWCS, die berufliche Tätigkeit von 44 % der männlichen Beschäftigten in Deutschland fast nie oder nie die Handhabung schwerer Lasten. Auch liegen bei 32 % fast nie oder nie schmerzhafte bzw. ermüdende Körperhaltungen vor, und 25 % der Beschäftigten sind fast nie oder nie durch die Durchführung repetitiver Hand-Arm-Bewegungen belastet [5]. Dagegen ist die Tätigkeit der Sperrmüllentsorger deutlich belastender. Sie sind zu 75 % Beschäftigte, die oft bis immer schwere Lasten tragen müssen, 30 % von ihnen müssen oft bis immer schmerzhafte bzw. ermüdende Körperhaltungen einnehmen, und 64 % führen oft bis immer repetitive Hand-Arm-Bewegungen durch. Außerdem zeigt unsere Studie, dass – neben der ergonomisch belastenden Arbeit mit manuellem Heben und Tragen schwerer Lasten – der Umgang mit Personen von den Mitarbeitern als relevantestes Merkmal der Tätigkeit gesehen wird (Abb. 1). Dieses Ergebnis lässt sich am ehesten dadurch erklären, dass die Entsorger in festen Kolonnen arbeiten und während der Fahrten zu den Abholorten – die einige Zeit in Anspruch nehmen – häufig mit anderen Verkehrsteilnehmern interagieren, vor Ort mit den Kunden Kontakt aufnehmen und miteinander in der Entsorgungsarbeit kommunizieren müssen.
Gemessen mit den von uns verwendeten COPSOQ-Subskalen zu quantitativen und emotionalen Anforderungen liegt die Belastung der Sperrmüllmitarbeiter mit den Werten von 44,7 ± 18,6 bzw. 41,8 ± 22,0 unter dem Durchschnitt, der in der Gutenberg-Gesundheitsstudie unter den Beschäftigten von Rheinland-Pfalz ermittelt wurde 49,34 ± 20,53 für die quantitative und 46,07 ± 21,80 für die emotionale Anforderung [21].
Die in unserer Studie ermittelte Prävalenz von muskuloskeletalen Beschwerden ist höher als die der männlichen Bevölkerung. So liegt die 12-Monats-Prävalenz von Rückenschmerzen jeder Dauer und Stärke mit 70,4 % über der Prävalenz in der männlichen Bevölkerung in Deutschland mit 57,4 % [19] bzw. 56,4 % [28]. Dies ist auch der Fall, wenn nur die 12-Monats-Prävalenz der chronischen Rückenschmerzen betrachtet wird, d. h. von Schmerzen, die 3 oder mehr Monate anhalten. Die 12-Monats-Prävalenz der chronischen Rückenschmerzen liegt unter den Entsorgern bei 25 %, während in Deutschland diese für Männer je nach Quelle mit 17,1 % [11] oder 19,7 % [25] angegeben wird. Auch der Vergleich der Sperrmüllentsorger zu Männern mit niedrigem sozioökonomischem Status bzgl. Bildung, Einkommen und Beruf zeigt eine erhöhte Prävalenz von chronischen Rückenschmerzen in dem Kollektiv der Sperrmüllentsorger [11]. Betrachtet man die Lebenszeitprävalenz chronischer Rückenschmerzen, ergibt sich ein ähnliches Bild, wobei der Unterschied etwas weniger deutlich im Vergleich zu 12-Monats-Prävalenz ist: 29,6 % der Sperrmüllentsorger geben an, jemals im Leben Rückenschmerzen über 3 Monate oder länger gehabt zu haben; 27,6 %, also etwas weniger, der männlichen Bevölkerung in Deutschland geben dies an [10]. Vergleicht man die Werte mit der Lebenszeitprävalenz bei Männern mit niedrigem sozioökonomischem Status bzgl. Bildung, Einkommen und Beruf, so sind kaum Unterschiede vorhanden [10]. Tätigkeiten mit niedrigem Lohn bzw. Qualifizierungsanforderungen sind mit ergonomischen Belastungen assoziiert [5].
Es ist davon auszugehen, dass die ergonomisch belastende Tätigkeit eine kausale Rolle für die Prävalenz der Rückenschmerzen spielt. Neben den von den Entsorgern angegebenen Arbeitsplatzbezug der Beschwerden, spricht für einen Zusammenhang, dass die Tätigkeit, wie oben beschrieben, ergonomisch belastend ist. In einer Felduntersuchung, die die Leitmerkmalmethoden für manuelle Arbeiten nutzte, konnte gezeigt werden, dass ein erheblicher Teil der in der Sperrmüllentsorgung durchgeführten Hebe- und Tragevorgänge im Bereich einer möglichen Überbeanspruchung realisiert werden [22]. Die Tätigkeit geht zudem mit einer hohen körperlichen kardiovaskulären Beanspruchung einher, sodass eine Übermüdung begünstigt werden kann [10].
Wie in der Literatur bereits beschrieben [18, 28], gehen Rückenschmerzen mit erheblichen Einbußen in der Lebensqualität einher. Dies lässt sich in unserer Untersuchung auch für dieses berufliche Kollektiv bestätigen, wie die Ergebnisse in Tab. 7 unter Berücksichtigung des Alters zeigen. Gemessen mit der EuroQol-VAS finden wir schlechtere Werte als in einem Kollektiv von Straßenreinigern und in der klassischen Müllabholung [26]. Mit 75,7 ± SD 13,3 liegt die Bewertung in der VAS in unserer Studie mit den Sperrmüllentsorgern auch unter den Werten aus repräsentativen Befragungen der deutschen Bevölkerung, welche mit 82 [8] bzw. 79,2 ± 18 angegeben wird [17]. Betrachtet man die Angabe des „besten Gesundheitszustands“ im EQ-5D (1-1-1-1-1), ist diese mit 20,3 % in unserem Kollektiv im Vergleich zu einer repräsentativen Befragung in Deutschland unterrepräsentiert [7]. Ähnliches gilt, wenn der WHOQOL-Wert herangezogen wird, für den Normwerte anhand einer repräsentativen Befragung der Bevölkerung in Deutschland zur Verfügung stehen [1]. Die Sperrmüllentsorger weisen hier mit 60,5 ± 21,9 (vs. 68,9 ± 17,4 der Bevölkerung; [1]) für die globale Lebensqualität und 68,3 (SD 19,9; vs. 78,8 [SD 16,9]; [1]) für die physische Lebensqualität deutlich niedrigere Werte auf, obwohl in der Normstudie der Bevölkerung auch ältere Personen und Personen mit chronischen Erkrankungen einbezogen wurden. Passend zu diesen Ergebnissen liegt die Selbsteinschätzung des Gesundheitszustands der Sperrmüllentsorger etwas schlechter als die der männlichen Bevölkerung in Deutschland [12].
Zusammenfassend zeigt unsere Studie, dass die Tätigkeit in der Sperrmüllabholung mit einer hohen Prävalenz von muskuloskeletalen Beschwerden einhergeht. Das Auftreten von muskuloskeletalen Beschwerden ist mit einer verminderten Lebensqualität assoziiert. Unsere Studie zeigt zudem, dass die Tätigkeit mit erheblichen ergonomischen Belastungen verbunden ist. Beim Heben und Tragen entstehen Überbeanspruchungen nicht nur durch das Gewicht, sondern auch durch die Unhandlichkeit mancher Gegenstände, die die Einnahme von ungünstigen Körperhaltungen bei der Handhabung einfordern.
Bekanntlich spielen psychosoziale Faktoren wie Konflikte am Arbeitsplatz oder unbefriedigende Arbeit auch eine kausale Rolle in der Entwicklung körperlicher Beschwerden und insbesondere Rückenbeschwerden [24]. Wie unsere Studie zeigt, ist der Umgang mit Personen, u. a. mit verärgerten Kunden oder Verkehrsteilnehmern, auch ein wichtiger Bestandteil der Entsorgertätigkeit und stellt möglicherweise eine relevante psychische Belastung mit der Folge des Auftretens körperlicher Beschwerden und einer Minderung der Lebensqualität dar.
Angesichts der erheblichen ergonomischen Belastungen, die bei der Ausübung der Tätigkeit vorliegen, besteht aus unserer Sicht Handlungsbedarf bzgl. der Gestaltung der Arbeit dieses Kollektivs. Interventionen im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge und des betrieblichen Gesundheitsmanagements sollten ergänzend auch die psychosozialen Aspekte der Tätigkeit berücksichtigen.

Limitationen

Als Limitation unserer Studie ist das Querschnittstudiendesign zu nennen. Durch die gleichzeitige Abfrage der Outcomeparameter und möglicher erklärender Faktoren fehlt die zeitliche Dimension für Ursache-Wirkungs-Beziehungen. Es erscheint in diesem Kollektiv plausibel, dass das Vorliegen muskuloskeletaler Beschwerden infolge der schweren Arbeit zu Beeinträchtigungen in der Lebensqualität führt, und nicht umgekehrt. Auch wenn die Befragung eine hohe Rücklaufquote von 53 % hat, kann nicht ausgeschlossen werden, dass durch vorwiegende Teilnahme derjenigen Personen mit muskuloskeletalen Beschwerden eine Überschätzung der Prävalenz von muskuloskeletalen Beschwerden in dem Kollektiv resultiert. Anhand der Merkmale, die uns für die Grundgesamtheit zur Verfügung gestanden haben (Alter, Ausbildungsstatus und Tätigkeit), lässt sich jedoch annehmen, dass die Antwortenden eine repräsentative Stichprobe des Kollektivs darstellen.
Die Erhebung erfolgte im Jahr 2018, was die Übertragbarkeit unserer Ergebnisse auf die jetzige Zeit potenziell einschränken könnte. Während des Corona-bedingten Lockdowns wurde die Abholung von Sperrmüll aus privaten Haushalten vorübergehend eingestellt. Nach Wiederaufnahme des Services wurden keine Änderungen in der Arbeitsabläufe bzw. Tourenorganisation eingeführt, sodass Unterschiede der Belastungssituation zwischen 2018 und heute nicht zu erwarten sind. Im Jahr 2019 erfolgten einmalige Kurse zu rückenschonendem Arbeiten in der Abteilung Sperrmüll. Die Nachhaltigkeit und Wirksamkeit solcher Trainings ist gering [27], sodass wir auch bzgl. der Beanspruchung davon ausgehen können, dass die jetzige Situation sich nicht wesentlich von der damaligen unterscheidet.

Fazit für die Praxis

  • Die Sperrmüllentsorgung geht mit ergonomischen und emotionalen Belastungen der Beschäftigten einher.
  • Unsere Studie zeigt eine hohe Prävalenz muskuloskeletaler Beschwerden, insbesondere von Rückenproblemen bei Entsorgern der Sperrmüllabfuhr auf.
  • Muskuloskeletale Beschwerden in diesem Kollektiv sind mit Beeinträchtigungen in der Lebensqualität assoziiert.
  • Es besteht Interventionsbedarf zur Reduktion der muskuloskeletalen Beanspruchung, was in der arbeitsmedizinischen Vorsorge und im betrieblichen Gesundheitsmanagement adressiert werden sollte, unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Tätigkeit.

Danksagung

Allen Entsorgern, die an der Untersuchung teilgenommen haben, danken wir sehr. Besonderer Dank gilt Dipl.-Ing. Lutz Herrmann, Sicherheitsingenieur der Stadtreinigung Hamburg, und Annette Pott, Gruppenleiterin Sperrmüllentsorgung, für die Zusammenarbeit in der Umsetzung der Befragung und für ihre wertvollen Hinweise zur Arbeit der Abteilung Sperrmüllentsorgung.

Funding

Die Befragung wurde von der Stadtreinigung Hamburg, Anstalt des öffentlichen Rechts, finanziert.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

M. Velasco Garrido, A. Kraft, V. Harth und A.M. Preisser geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden von den Autor/-innen keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien. Der Studienplan wurde von der Ethik-Kommission der Ärztekammer Hamburg beraten und positiv beschieden: Das Vorhaben entspricht den ethischen und fachrechtlichen Anforderungen (PV5715).
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Fußnoten
1
In der Sperrmüllentsorgung der Hamburgischen Stadtreinigung arbeiten ausschließlich Männer.
 
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Angermeyer MC, Kilian R, Matschinger H (2000) WHOQOL-100 und WHOQOL-BREF. In: Handbuch für die deutschsprachige Version der WHO Instrumente zur Erfassung von Lebensqualität. Hogrefe, Göttingen Angermeyer MC, Kilian R, Matschinger H (2000) WHOQOL-100 und WHOQOL-BREF. In: Handbuch für die deutschsprachige Version der WHO Instrumente zur Erfassung von Lebensqualität. Hogrefe, Göttingen
9.
Zurück zum Zitat Kraft A, Velasco Garrido M, Harth V, Preisser AM (2019) Arbeitswissenschaftliche Untersuchung der Belastungs- und Beanspruchungssituation von Entsorgern im Bereich Sperrmüllabfuhr der Stadtreinigung Hamburg. Wissenschaftliche Tagung der DGAUM 20.–22, Bd. 59, S 394 Kraft A, Velasco Garrido M, Harth V, Preisser AM (2019) Arbeitswissenschaftliche Untersuchung der Belastungs- und Beanspruchungssituation von Entsorgern im Bereich Sperrmüllabfuhr der Stadtreinigung Hamburg. Wissenschaftliche Tagung der DGAUM 20.–22, Bd. 59, S 394
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Zurück zum Zitat Liebers F, Brendler C, Latza U (2013) Alters- und Berufsgruppenabhängige Unterschiede in der Arbeitsunfähigkeit durch häufige Muskel-Skelett-Erkrankungen. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 56:367–380CrossRefPubMed Liebers F, Brendler C, Latza U (2013) Alters- und Berufsgruppenabhängige Unterschiede in der Arbeitsunfähigkeit durch häufige Muskel-Skelett-Erkrankungen. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 56:367–380CrossRefPubMed
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Zurück zum Zitat Raspe H (2012) Rückenschmerzen. Gesundheitsberichterstattung des Bundes – Themenheft 53. Robert-Koch-Institut, Berlin Raspe H (2012) Rückenschmerzen. Gesundheitsberichterstattung des Bundes – Themenheft 53. Robert-Koch-Institut, Berlin
Metadaten
Titel
Muskuloskeletale Beschwerden und Lebensqualität bei Entsorgern von Sperrmüll
Eine Querschnittstudie
verfasst von
Marcial Velasco Garrido
Alexander Kraft
Volker Harth
Alexandra M. Preisser
Publikationsdatum
04.02.2024
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie / Ausgabe 3/2024
Print ISSN: 0944-2502
Elektronische ISSN: 2198-0713
DOI
https://doi.org/10.1007/s40664-024-00525-4

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