Erschienen in:
04.11.2020 | Seltene Erkrankungen | Leitthema
Präoperative Vorbereitung in der Kinderanästhesie
verfasst von:
Dr. K. Becke-Jakob, C. Eich, K. Röher
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
|
Ausgabe 12/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die präoperative Vorbereitung von Kindern, die sich einer Anästhesie unterziehen müssen, beinhaltet zwei wesentliche Aspekte: Mithilfe sorgfältiger Anamnese und klinischer Untersuchung soll das individuelle Anästhesierisiko evaluiert werden, um die anästhesiologischen Maßnahmen entsprechend anzupassen. Erkrankungen und Risikofaktoren, die im Kindesalter eine wesentliche Rolle spielen, sind u. a. Beeinträchtigungen des Respirationstrakts, z. B. Atemwegsinfektionen und Asthma sowie neuromuskuläre Erkrankungen. Richtungweisende Studien aus den letzten Jahren lassen klare, evidenzbasierte Empfehlungen ableiten, welche anästhesiologischen Maßnahmen bei diesen Kindern bereits im Vorfeld besprochen werden sollen und angezeigt sind. Eine apparative und laborchemische Diagnostik wird bei gesunden Kindern ohne entsprechende Anamnese und kleineren bzw. mittleren Eingriffen in der Regel nicht benötigt; Befunde, die das anästhesiologische Vorgehen beeinflussen würden, sind nicht zu erwarten.
Neben den medizinischen Aspekten dient die präoperative Vorbereitung aber auch ganz wesentlich dazu, wichtige Informationen an die Familie weiterzugeben, die anstehenden Maßnahmen kind- und familiengerecht zu erläutern sowie Vertrauen zu schaffen, um so Ängste im Vorfeld abzubauen und den optimalen perioperativen Verlauf einzuleiten.