Zusammenfassung
Die septische Enzephalopathie ist bei Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern und alten Menschen häufig, während septische Herdenzephalitiden seltene Erkrankungen sind. Die Klinik der septischen Enzephalopathie besteht aus einer Bewusstseinstrübung über den akuten Verwirrtheitszustand bis hin zum Koma. Ausgeprägte neurologische Herdsymptome sprechen für eine septische Herdenzephalitis. Für die sichere Stellung der Diagnose sind eine zerebrale Bildgebung (Kernspintomogramm sensitiver als Computertomogramm), ein Elektroenzephalogramm und eine Liquorentnahme nötig. Für den Erregernachweis sind Blutkulturen und/oder Kulturen von Material aus dem septischen Streuherd erforderlich. Die Standardtherapie besteht in der adäquaten Antibiose und Stabilisierung der Vitalfunktionen, insbesondere des Kreislaufs durch ausreichende Flüssigkeitssubstitution beim septischen Schock. Überlebende erreichen in einem hohen Prozentsatz nicht ihr prämorbides Leistungsniveau.