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Erschienen in: Operative Orthopädie und Traumatologie 1/2022

16.01.2022 | Sexuell übertragbare Erkrankungen | Operative Techniken

Arthroskopische Augmentationstechniken der superioren Kapselrekonstruktion

verfasst von: Dr. Felix Rittenschober, Reinhold Ortmaier

Erschienen in: Operative Orthopädie und Traumatologie | Ausgabe 1/2022

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Zusammenfassung

Operationsziel

Rekonstruktion der superioren Kapsel bei irreparablem Riss der Supraspinatussehne.

Indikationen

Irreparabler Supraspinatussehnenriss; zentrierter Humeruskopf; weitestgehend intakter Knorpel; weitestgehend intaktes transversales Kraftpaar.

Kontraindikationen

Dezentrierter Humeruskopf; Omarthrose/Defektarthropathie; irreparable ausgedehnte anterosuperiore und posterior-superiore Manschettenrisse.

Operationstechnik

Die arthroskopische superiore Kapselrekonstruktion wird in Beach-chair-Lagerung durchgeführt. Zuerst erfolgt das Anfrischen der Insertion der Supraspinatussehne und das Anfrischen kranial am Glenoid. Nun bestehen, je nach Zustand der langen Bizepssehne, 2 unterschiedliche Varianten. Variante 1: Bei einer vorhandenen Bizepssehne erfolgt eine Bizepssehnentenodese an das Tuberculum majus. Hierbei wird die lange Bizepssehne mittels eines Fadenankers zentral an der Insertionsstelle der Supraspinatussehne fixiert. Variante 2: Bei einer nichtvorhandenen oder stark tendinopathischen langen Bizepssehne erfolgt das Setzen eines PushLock®-Ankers (Arthrex, Inc. Naples, FL, USA) mit einem FiberTape® (Arthrex, Inc. Naples, FL, USA) beladen, zentral an der Glenoidoberseite. Nun erfolgt die eigentliche superiore Kapselrekonstruktion. Es werden jeweils 2 Fadenanker am Glenoid und 2 SwiveLock®-Anker (Arthrex, Inc. Naples, FL, USA) jeweils mit einem FiberTape® beladen am Tuberculum majus gesetzt. Die Fäden werden nach extraartikulär geführt, die Abstände zwischen den Ankern werden gemessen, und somit wird die Größe des Transplantats bestimmt, welches dann zugeschnitten wird. Das Graft wird mit den jeweiligen Fäden an den jeweiligen Ecken durchstochen und über die Fäden der Anker am Glenoid nach intraartikulär gezogen. Bei guter Position des Grafts werden die Fäden der glenoidalen Anker verknüpft. Lateral wird das Graft im Sinne einer knotenlosen Doppelreihennaht fixiert. Die beiden Fadenenden des Tapes, des zuvor am Glenoidrand gesetzten PushLock®-Ankers (Arthrex, Inc. Naples, FL, USA) werden mit in die laterale Reihe aufgenommen und über das Graft abgespannt. Dann erfolgen noch eine subakromiale Dekompression sowie Seit-zu-Seit-Nähte zur Infraspinatussehne.

Nachbehandlung

Der Arm wird in einem Gilchrist-Verband für 6 Wochen ruhiggestellt, zu dieser Zeit beginnt bereits die passiv assistierte Physiotherapie. Nach 6 Wochen kann mit der aktiven Bewegungstherapie begonnen werden.

Ergebnisse

Zwischen 2017 und 2019 wurden 11 Patienten mittels der singulären superioren Kapselrekonstruktion versorgt. Das Vorgehen mit Augmentation entspricht unserem neuen Behandlungsalgorithmus, diesbezüglich werden Fallbeispiele präsentiert. Von den Patienten mit singulärer Kapselrekonstruktion konnten 9 Patienten nach einem durchschnittlichen Nachuntersuchungszeitraum von 18 Monaten eingeschlossen werden. Eine statistisch signifikante Reduktion der Schmerzen (6,3 → 2), eine postoperativ gute Anteversion (Durchschnitt 138°, 56 STD), Außenrotation (Durchschnitt 37°, 21 STD) sowie gute ASES (Durchschnitt 76,5, 18 STD), DASH (Durchschnitt 17,8, 14 STD) und Constant-Scores (Durchschnitt 64,6, 25 STD) konnten erreicht werden.
Literatur
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Metadaten
Titel
Arthroskopische Augmentationstechniken der superioren Kapselrekonstruktion
verfasst von
Dr. Felix Rittenschober
Reinhold Ortmaier
Publikationsdatum
16.01.2022
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Operative Orthopädie und Traumatologie / Ausgabe 1/2022
Print ISSN: 0934-6694
Elektronische ISSN: 1439-0981
DOI
https://doi.org/10.1007/s00064-021-00757-0

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