Erschienen in:
14.12.2018 | Strahlenschutz | Leitthema
Screening mit bildgebenden Verfahren
verfasst von:
Prof. Dr. G. Layer
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 1/2019
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Zusammenfassung
Screening ist eine Sonderform von Präventions- oder Vorsorgeverfahren in der Medizin. Die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Screening sind von der WHO klar definiert: Es muss sich insbesondere um ein bedeutungsvolles Gesundheitsproblem mit anerkannter Behandlungsoption handeln, für das die Infrastruktur für Diagnostik und Behandlung vorhanden ist. Die Testverfahren müssen geeignet und akzeptiert sein, die Grundlage der Erkrankung sollte verstanden und ein gesundheitspolitischer Konsens über die Frage der zu behandelnden Personen sowie die Kosten der Maßnahmen gegeben sein. Studien zur Vorsorgediagnostik sind nur verständlich, wenn man mit den Begriffen Sensitivität, Spezifität, Prävalenz und Inzidenz, „lead time bias“ und „overdiagnosis bias“ vertraut ist. Strahlenschutzaspekte sind bei asymptomatischen Personen bei radiologisch-diagnostischen Verfahren in besonderem Maß zu berücksichtigen. Potenzielle Krankheitsbilder für radiologische Sekundärprävention sind häufige und mit hoher Mortalität verbundene maligne Erkrankungen (Mammakarzinom, Bronchialkarzinom, Kolonkarzinom) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (koronare Herzerkrankung, Schlaganfall, Bauchaortenaneurysma).